Gedenkveranstaltung für frühverstorbene Kinder

Regelmäßig finden seit 2002 in Erlangen auf dem Zentralfriedhof Michael-Vogel-Straße 4 Gedenkveranstaltung für frühverstorbene Kinder statt. Geladen sind Menschen, die um ein früh verstorbenes Kind trauern - unabhängig von Ursache, Zeitpunkt des Verlustes und von Bestattungsort.

Es geht darum die besondere Bedeutung der Kinder zu würdigen und deren kurzes Leben anzuerkennen. Trauer, Dankbarkeit und Erinnerung erhalten am Gemeinschaftsgrab Raum und Ankerplatz.

An der Grabstelle ist ein Briefkasten installiert, der Briefe von Trauernden an ihre Kinder aufnimmt. Diese Briefe werden jeweils zu den Beisetzungen der nicht-bestattungspflichtig verstorbenen Kindern der Frauenklinik mit beerdigt.

Die zweimal jährlich stattfindenden Veranstaltungen bieten Trauernden die Möglichkeit aktiv zu werden und mit anderen Menschen gemeinsam zu gedenken.

Die jeweiligen Termine entnehmen Sie bitte der Homepage der Frauenklinik am Universitätsklinikum Erlangen.

Promotionsprojekt

Seit April 2023 promoviere ich am Lehrstuhl für Geschichte und Ethik der Medizin.

Die Promotion widmet sich dem perinatalen Kindsverlust und untersucht im historischen Kontext Zusammenhänge zwischen individuellem Erleben, klinischer Versorgung und persönlicher Erlebnisbewältigung. Die Forschung konzentriert sich dabei auf Frauen bis einschließlich Geburtsjahrgang 1959, die eine derartige Erfahrung im Geburtssetting einer Klinik machten. Klinische Versorgungsstrukturen waren zu jener Zeit von rigiden Vorgaben geprägt. Individuelle Betreuungswünsche wurden in der Regel weder erfragt noch berücksichtigt. Seit Anfang der 1980er Jahre hat sich die klinische Betreuung kontinuierlich verändert, hin zu einer Behandlung, die persönliche Bedarfe erhebt und zu integrieren versucht.
Ziel dieser Arbeit ist es zu untersuchen, welche Erfahrungen Frauen dieser Kohorte im klinischen Geburtssetting eines perinatalen Kindsverlustes machten sowie ob und wie sie diese Erfahrung bewältigten. Von Interesse ist gleichfalls die Klärung, ob Frauen auch Jahrzehnte nach einem derartigen Verlust Unterstützungsbedarf haben und wenn ja, welche Methoden sich dafür eignen.

Methodisch verortet sich das Forschungsprojekt in der empirischen Sozialforschung. Die Ergebnisse werden qualitativ über semistrukturierte Leitfrageninterviews erhoben und inhaltsanalytisch ausgewertet. Auf diese Weise werden die Forschungsfragen beantwortet und ein Gegenwartsbezug hergestellt. Dieser kann neue Perspektiven der Trauerbewältigung nach perinatalem Kindsverlust der Gegenwart aufzeigen.

Wenn Sie Interesse und Fragen zu dem Forschungsprojekt haben schreiben Sie mir gerne über: beatrix.kozjak-storjohann@fau.de

Wanderausstellung

Obwohl in Deutschland jährlich circa 2500 Kinder tot geboren werden und jede zweite Schwangerschaft in den ersten drei Monaten endet, ist der frühe Verlust eines Kindes nach wie vor ein gesellschaftliches Tabuthema.
Um dieser Tabuisierung entgegenzuwirken wurde 2010 in Erlangen eine Ausstellung zum Tod am Anfang des Lebens konzipiert. In kooperativer Zusammenarbeit entwickelten Vertreter:innen der Universitäts-Frauenklinik, des Erlanger Hospizvereins und der Stadtverwaltung in zweijähriger Planungszeit eine Wanderausstellung, die 2012 erstmalig in Erlangen an verschiedenen Stätten gezeigt wurde. Inzwischen wurde die, 2020 aktualisierte und überarbeitete Ausstellung bundesweit in 14 Städten und Gemeinden gezeigt. Sie wird von der Frauenklinik am Universitätsklinikum Erlangen kostenfrei verliehen.

Sie können sich die Wanderausstellung am unteren Ende des Artikels der Frauenklinik Erlangen ansehen.

Sollten Sie Interesse am Verleih der Ausstellung haben, sendet das Team der Frauenklinik gerne einen Planungsratgeber sowie verfügbare Termine.

Kontakt:
Planungsratgeber: Beatrix.kozjak-storjohann@uk-erlangen.de
Terminvergabe: Irene.Eismann@uk-erlangen.de